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#SundayThoughts: The Glorification of Being Busy

 

“Entschuldige die späte Antwort, aber ich war einfach so busy…” gefolgt diversen Erklärungen, was denn derzeit alles so spannedes im Leben passiert. Arbeit busy, Privatleben busy … busy, busy, busy. Manchmal scheint es fast schon zum guten Ton zu gehören, busy bzw. beschäftigt zu sein – denn was wäre denn der Umkehrschluss?! Nicht-busy sein – das würde wohl implizieren, dass man den ganzen Tag gelangweilt und ohne Ziele in den Tag hinein lebt, ohne Ambitionen.

“Busy” zu sein hat sich fast schon zum guten Ton unserer Gesellschaft erhoben. Aber was ist eigentlich so toll daran, am busy sein? Wann hat es angefangen hipp zu sein, nach dem stängigen Drang nach Beschäftigung zu suchen. Wann ist ein ganz normales Leben – ohne Stress, ohne Hektik – uncool geworden?

Ich möchte mich gar nicht freisprechen, von dieser nervigen Floskel. Auch ich habe schon des öfteren und in verschiedensten Situationen darüber gesprochen, wie busy ich denn derzeit bin. Aber was verspricht man sich eigentlich davon? Einen warmen Händedruck und ein belobigendes Auf-die-Schulter-Klopfen? Frei nach dem Motto: “Oh, du zielstrebiger Mensch, dass machst du aber ganz toll mit deinem Leben”. 

Wenn ich so darüber nachdenke, dann fällt es mir schwer auch nur irgendeinen Nutzen aus dem Spruch “I am so busy” rauszuziehen. Mittlerweile sind dem Busy-sein auch keine Grenzen gesetzt “Busy with the kids”, “Busy planning a vacation” … alle Menschen scheinen einfach dauer-beschäftigt zu sein, egal um was es geht. Sind wir zu einer Gesellschaft dauerhaft gestresster Menschen geworden? Ist das nicht eigentlich unheimlich schade?

Wenn ich mich dabei erwische, merke ich, wie ich diese Floskel fast als eine Art Selbst-Bemitleidung nutze – ” Ich bin ja so busy”… bla, bla, bla. Und ganz ehrlich: dem ganzen möchte ich jetzt einen Riegel vorschieben! Weniger beschweren, weniger davon reden womit man denn derzeit gerade beschäftigt ist. Es auf gut deutsch gesagt, einfach “wuppen” und ohne jegliche Stönerei, wie viel man so zutun hat. Sein Bestes geben und einfach alles unter einen Hut bekommen – das mächte ich mir als neues Motto setzten.

Wie steht ihr zur Volkskrankheit “beschäftig sein” bzw. “busy sein”? Ich würde mich sehr über euren Input freuen!

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10 Comments

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    Marmormaedchen
    March 13, 2017 at 11:17 pm

    Was für ein spannender Post. Heute gehört es wirklich schon fast zum guten Ton, ein stressiges Leben zu haben. Auch Langeweile gibt es nicht mehr. Und Wartezeiten werden gefüllt (mit Zigaretten, einem Buch, dem Handy). Immer beschäftigt und unter all der Beschäftigung, behaupte ich, leidet die Selbstwahrnehmung. Und die Wahrnehmung für andere Menschen in unserem Umfeld.
    LG Jasi

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    Sonja
    March 13, 2017 at 11:28 pm

    Liebe Vivienne – genau diese Gedanken gingen mir auch schon öfters durch den Kopf – nicht busy zu sein, wie du sagst, impliziert eigentlich faul zu sein und ist durch den Missbrauch des Wortes fast schon eine Schande geworden. Ich für mich muss sagen, dass ich nach dem letzten Jahr in dem ich meine Masterarbeit geschrieben und für meine Masterprüfungen gelernt habe (die wohl stressigste und anspruchsvollste Zeit die ich bis jetzt erlebt habe), momentan jeden Moment geniessen, in dem ich nicht busy bin ;)

    An Absurdität wird für mich der Begriff “busy” übrigens nur noch von #girlboss überragt… Auch darüber könnte man zig lange Kolumnen schreiben!

    Liebe Grüsse, Sonja
    http://www.littlewhitepages.wordpress.com

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    Melanie
    March 14, 2017 at 11:19 am

    Die Bluse hatte ich auch bei Zaful gesehen und war am überlegen, ob ich sie mir bestelle. Jedoch hatte ich mich erstmal für zwei andere Teile entschieden. Beim nächsten Kauf wandert die Bluse aber in meinen Warenkorb :-*

    viele liebe Grüße
    Melanie / http://www.goldzeitblog.de

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    Svenja
    March 14, 2017 at 12:05 pm

    Du sprichst mir aus der Seele! Ich finde das so so schlimm, wenn man jemanden treffen möchte, aber der ist bis ans Jahresende schon durchgeplant und eben total busy….
    Ich habe auch viel privaten Kram zu erledigen, aber das bedeutet nicht, dass ich busy bin. Ehrlich gesagt nervt mich dieses Getue total!

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    Julia
    March 16, 2017 at 6:36 pm

    Du sagst es! Ich lach mich auch immer tot, wenn ich Hashtags wie #busymom oder so etwas lese. Der Job der Mutter ist natürlich mit Stress verbunden, aber muss man das immer so demonstrativ unterstreichen…? Sucht man da irgendwie nach Anerkennung? Mitleid? Ich weiß es nicht!

    Liebste Grüße
    Julia

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    Marieke
    March 21, 2017 at 10:03 pm

    Liebe Vivienne,
    ich habe deinen Blog grade entdeckt! Super schöne Bilder und dein Stil gefällt mir wahnsinnig gut.
    Und neben den sehr wahren Worten auch ein sehr schönes Outfit! :)
    Ich würde mich sehr freuen, wenn du mal bei mir vorbeischaust.
    Liebe Grüße, Marieke :)
    http://www.WEILWEGENUNDSO.com

    • Vivienne
      Reply
      Vivienne
      March 31, 2017 at 3:34 pm

      Hi Mareike!

      Danke für deinen lieben Worte und so viel Lob zu meinem Blog – das bedeutet mir ganz viel!
      Da schaue ich doch gleich mal bei dir vorbei :)
      Liebste Grüße

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    Biggi
    March 27, 2017 at 11:36 am

    Liebe Vivi,
    dein Artikel hat mir sehr gefallen., Es ist schön das du in Zukunft nicht mehr so busy sein willst.
    Ich wünsche dir ein gutes Verhältnis von ” busy sein “und Entspannung.
    Die Bilder sind wieder so toll geworden und haben mich sehr begeistert.
    Deine Bigi ;-)))

    • Vivienne
      Reply
      Vivienne
      March 31, 2017 at 3:33 pm

      Danke für deinen lieben Kommentar, Biggi! <3

      • Vivienne
        Reply
        Vivienne
        March 31, 2017 at 3:33 pm

        Dankeschön! Das musst du unbedingt ausprobieren :)

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